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Die Giostra del Saracino in Arezzo
Photo © Andrea Bardelli
Photo © Andrea Bardelli

Giostra del Saracino in Arezzo

Folklore

Eine bedeutende Tradition der Toskana, die ihren Ursprung im Mittelalter hat

Die Giostra del Saracino ist die wichtigste folkloristische Veranstaltung in Arezzo und findet alljährlich an zwei unterschiedlichen Terminen statt: Am vorletzten Samstag im Juni und am ersten Septembersonntag wird dieses Pferderennen auf der Piazza Grande ausgetragen.

Das Rennen im Juni ist dem Heiligen Donatus, dem Schutzpatron der Stadt, gewidmet und wird deshalb Giostra di San Donato genannt; das zweite Rennen ist dagegen der Schutzherrin Arezzos gewidmet und wird Giostra della Madonna del Conforto genannt. 

Die Giostra del Saracino rühmt sich eines sehr sehr weit zurückliegenden Ursprungs: Die ersten Veranstaltungen fanden schon im Mittelalter statt und entwickelten sich zu einer typischen Tradition der Gegend von Arezzo. Dante Alighieri beschreibt die Atmosphäre im 22. Gesang der Hölle: "Von Streifpartei’n sah ich in euren Flächen, Ihr Aretiner, einst euch hart bedroh’n; sah Festturnier und große Lanzen stechen."

Mit Ausnahme der Unterbrechung, die auf den zweiten Weltkrieg zurückzuführen war, wurde die Giostra del Saracino jedes Jahr ausgetragen. Die vier Stadtviertel - Porta Crucifera, Porta del Foro, Porta Sant'Andrea und Porta Santo Spirito - treten im Wettbewerb um die goldene Lanze gegeneinander an, die begehrte Trophäe aus Walnuss-, Linden- oder Ahornholz.

Jedes Stadtviertel verfügt über zwei Turnierkämpfer (oder "Ritter") und hat das Recht auf zwei Ritte, deren Reihenfolge gemäß der Auslosung am vorausgehenden Sonntag im Palazzo Civico erfolgt. Bei jedem Ritt hat der Turnierkämpfer eine Holzlanze im Anschlag. Nach dem Signal des Maestro di Campo reitet er über den Turnierplatz (den Sandstreifen, der quer über Piazza Grande verläuft) und wirft sich gegen den Buratto, eine Metallfigur, die mit einer Feder gespannt wird, in der linken Hand ein Schild hält und mit der rechten Hand einen Morgenstern schwingt (beim Morgenstern handelt es sich um das mittelalterliche Gerät, das aus einer Peitsche besteht, an der drei Schnüre mit schweren Holz- und Lederbällen befestigt sind).

Dem Wettbewerb geht ein historischer Umzug der Fahnenschwinger voraus, die vom Klang der Clairons des Gruppo Musici della Giostra del Saracino begleitetet werden.

Giostra del Saracino
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