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Photo © Aldo Ardetti
Photo © Aldo Ardetti

Archäologie am Meer auf den toskanischen Inseln

Museen, archäologische Ausgrabungsstätten und antike Schiffswracks des toskanischen Archipels

Die Toskana war bereits in der Antike stark besiedelt, weshalb sich in der Region wertvolle Fundstücke befinden, die ein unschätzbares archäologisches Erbe darstellen. Dazu gehören archäologische Ausgrabungsstätten und Museen, die die Geschichte dieses Gebiets von der Frühzeit über die Etrusker bis zu den Römern erzählen. Auch die Inseln des toskanischen Archipels bilden dabei keine Ausnahme: hier hat man Spuren antiker Villen, interessante Fundstücke aus der Frühzeit sowie historische Schiffswracks gefunden. Hier einige Tipps für alle, die auch am Meer auf den Spuren von Indiana Jones wandeln wollen.

Inhalt
  • 1.
    Isola d'Elba
  • 2.
    Insel Giglio
  • 3.
    Giannutri
  • 4.
    Pianosa
  • 5.
    Capraia und Gorgona

Isola d'Elba

Römische Villa delle Grotte, Elba
Römische Villa delle Grotte, Elba - Credit: Sintakso

Die größte Insel des toskanischen Archipels war ohne Zweifel ein wichtiger Anlaufpunkt für die Seefahrer des Mittelmeers. Daher stieß man hier sogar auf Reste, die bis in die Frühzeit zurückreichen: auf dem Monte Capanne fand man rätselhafte vertikale Felsblöcke, die an Menhire erinnern, ebenso wie zahlreiche Artefakte, die heute im Archäologischen Museum von Marciana aufbewahrt wurden. Die Insel Elba erfreute sich auch bei den Römern größter Beliebtheit, die hier prachtvolle Villen errichteten. Zu ihnen gehören beispielsweise Villa delle Grotte (bewohnt vom 1. Jh. v. Chr. bis zum 1. Jh. n. Chr.) und Villa della Linguella in Portoferraio, sowie die Villa di Capo Castello in wunderschöner Panoramalage in Cavo. Die Fundstücke aus den Villen kann man im Museo della Linguella in  Portoferraio besichtigen.

Insel Giglio

Insel Giglio
Insel Giglio - Credit: Maurizio Manetti

Die Insel Giglio war vermutlich zuerst von den Etruskern besiedelt, auch wenn einige Ausgrabungsstätten wie Cote Ciombella sowie Fundstücke, die in Le Secche entdeckt wurden, darauf schließen lassen, dass sie möglicherweise bereits in der Neusteinzeit bewohnt war. Mit Sicherheit war sie auch zur Römerzeit stark frequentiert, wie beispielsweise die Villa del Saraceno in Giglio Porto zeigt. Das Gebäude wurde von der Kaufmannsfamilie Domitii Ahenobarbi zwischen dem 1.-2.Jh. n.Chr. errichtet und bestand aus verschiedenen Bereichen, zu denen unter anderem auch eine Fischzucht gehörte. Nahe der Insel Giglio wurden aber auch im Meer römische Fundstücke geborgen, unter anderem das Wrack eines römischen Handelsschiffs mit verschiedenen Amphoren aus dem 3. Jh. n. Chr.

Giannutri

Römervilla von Giannutri
Römervilla von Giannutri - Credit: ildirettore

Auch die nahegelegene Insel Giannutri übte ihre Faszination auf die römischen Adelsfamilien aus. Auf der kleinen, unberührten Insel kann man in Cala Maestra heute noch die Reste eines antiken Hafens erkennen, während auf dem Meeresgrund bei Punta Scaletta und Cala Spalmatoio Schiffswracks aus römischer und etruskischer Zeit liegen. Zu den spektakulärsten archäologischen Ausgrabungsstätten gehört die direkt im Zentrum der Insel gelegene Villa der Domitii Ahenobarbi, ein imposanter römischer Wohnsitz aus dem 2. Jh. n. Chr. mit atemberaubendem Meerblick.

Pianosa

Zugang zu den Katakomben von Pianosa
Zugang zu den Katakomben von Pianosa - Credit: Federico Scorzoni

Die Insel Pianosa ist ein echtes Naturparadies, das sowohl zum Wandern als auch Birdwatching einlädt. Funde von Werkzeugen aus der Altsteinzeit und Tierknochen in der Grotta dei Cervi bei Cala Biagio weisen nach, dass sie bereits in frühester Zeit besiedelt war. Absolut sehenswert ist der römische Baukomplex der Bagni di Agrippa, der – wie der Name besagt – für Agrippa, den Neffen des Kaisers Augustus errichtet wurde. Er wurde aufgrund seines ausschweifenden Lebensstils in ein „goldenes Exil“ verbannt, das aus einem Herrenhaus (heute nicht mehr erhalten) mit Becken für die Fischzucht, einem Theater und Bädern am Meeresufer bestand, die zu angenehmen Momenten der Entspannung einluden. Er ist jedoch nicht die einzige archäologische Ausgrabungsstätte aus der Römerzeit, die die Insel zu bieten hat. Ebenfalls sehenswert sind auch die Katakomben aus der Zeit zwischen dem 4. und 5. Jh. n.Chr. mit ihren faszinierenden Gängen und Grabnischen.

Capraia und Gorgona

Die rätselhaften Steine der Sella dell’Acciattore
Die rätselhaften Steine der Sella dell’Acciattore - Credit: Fabio Guidi

Die Insel Capraia mit ihrer wilden und unberührten Mittelmeermacchia war bereits von den Phöniziern, den Griechen, den Etruskern und den Römern besiedelt. Vermutlich war die Insel, die auch als Perle des Archipels gilt, bereits vorher von anderen Völkern bewohnt. Darauf weisen einige auf der Anhöhe Sella dell’Acciatore aufgefundene Steine hin, die – vielleicht zu rituellen Zwecken – auf ganz spezielle Weise angeordnet wurden. In der Nähe der Burg befinden sich hingegen Reste einer römischen Villa aus der Kaiserzeit.

Auf der Insel Gorgona stieß man im Ortsteil Limiti auf die Reste einer römischen Villa aus spätrepublikanischer Zeit, in der auch bedeutende Keramiken aus derselben Zeit aufgefunden wurden.

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