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Spedale von Altopascio

castle
Historische Gebäude

Das Pilgerhospiz war im Mittelalter in ganz Europa berühmt

Durch die kleine Stadt Altopascio zogen seit jeher die Pilger auf der Via Francigena. Aus diesem Grund kümmerte sich die Gemeinschaft schon seit dem Mittelalter darum, den Pilgern Unterkunft und Verpflegung zu bieten.

So entwickelte sich in Altopascio ein Pilgerhospiz, das von dem wohltätigen Ordine Ospedaliero dei Frati di San Jacopo betrieben wurde: Die in ihren typischen schwarzen Umhang gehüllten Ordensmitglieder kümmerten sich seit der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts in vielerlei Hinsicht um die Pilger, und neben der Gewährung von Unterkunft boten sie vor allem medizinische Hilfe. Neu war an diesem Beistand, dass er sich vor allem auf die Gesundheitspflege der Pilger konzentrierte, was auch durch die Unterstützung von kompetenten weltlichen Ärzten und Chirurgen möglich war.

Die Piazza Ospitalieri in Altopascio
Die Piazza Ospitalieri in Altopascio - Credit: Sailko

Die Regeln der von den Brüdern - die wegen des auf den Umhängen angebrachten Kreuzes auch Ritter vom Tau genannt wurden - geleisteten Krankenpflege waren sehr genau und betrafen insbesondere auch die Mahlzeiten: Man verpflichtete sich, jeden Pilger mit ausreichend Brot zu versorgen, und auch heute noch hat das Brot von Altopascio eine besondere Tradition.

Das alte Krankenhaus war von einer mächtigen Mauer umgeben, die ihm ein festungsähnliches Aussehen verliehen. Man betrat es durch die Porta degli Ospedalieri und im Inneren befanden sich zwei große Höfe, von denen einer den Brüdern und einer dem Empfang vorbehalten waren. Zum Gebäudekomplex gehörte auch die Kirche San Jacopo mit seinem Glockenturm, den die Pilger wie einen Leuchtturm aus der Ferne erblickten. Zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert wurde das Pilgerhospiz von der Familie Capponi erst in eine Festung und dann in einen Gutshof umgewandelt.