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Das Museum der Bergleute und Steinbrecher
Photo © Eleonora Lopiano
Photo © Eleonora Lopiano

Das Museum der Bergleute und Steinbrecher

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Museen

In der "Miniera di Publio" in Pescia wird die Geschichte der Pietra serena erzählt

Im Hügelland von Pescia liegt auf 600 m ü. d. M. Vellano, das der "Hauptort" der auch dieci castella genannten zehn mittelalterlichen Ortschaften ist. Hier befindet sich das Museo storico etnografico del minatore e del cavatore, das Ethnographische Museum der Bergleute und Steinbrecher. Vellano hat viel aus seiner Glanzzeit bewahrt, die Stadtmauern, die Piazza mit der alten Uhr, die Kirche, die einst eine Benediktinerabtei war und um das Jahr 1000 erbaut wurde, die kleine romanische Burgkirche San Michele und all die Straßen und Plätze, die von Kriegen und Überfällen, verbissener Verteidigung und Wiederaufbau und einem einfachen und freien Leben erzählen. 

In den umliegenden Hügeln gab es zahlreiche Steinbrüche, in denen Pietra serena abgebaut wurde: Sie gaben den Einwohnern Arbeit und verliehen dem Ort und den Steinbrechermeistern Glanz. Die Steinbrüche sind zwar nicht verschwunden, aber nur einer ist noch heute aktiv. Vellano bewahrt viele Spuren der Vergangenheit, und während er unter der Woche recht verschlafen ist, belebt er sich an den Wochenenden oder anlässlich von Festen und Veranstaltungen, die zahlreiche Touristen anziehen. Er bietet auch ein bescheidenes kulturelles Leben, das allerdings viele Anregungen bereithält, auch für die anspruchsvollsten Besucher.

Die Einwohner von Vellano haben seit jeher Pietra serena abgebaut und bearbeitet. In den Steinbrüchen fanden sie hervorragendes Material, das in den Händen der Steinhauermeister zu kleinen dekorativen Meisterwerken, Fußböden,  Brückengeländern, Fensterbänken, Tür- und Fensterrahmen wurden, die in der ganzen Region, aber sogar außerhalb Europas berühmt waren.

Früher gab es sogar eine Schule, in der die Steinbrecher die Grundlagen ihres Handwerks erlernten. Die Arbeit wurde vor allem im Sommer gemacht und oft sah man am Straßenrand zwei oder drei Steinbrecher, die verstaubt und ernst dabei waren, größere oder kleinere Stücke aus einer Ader zu brechen, die ihnen geeignet erschien. Im Winter, wenn es nicht möglich war, in den Steinbrüchen zu arbeiten, nutzten viele ihre Fähigkeiten und Erfahrungen und verdingten sich in Italien oder im Ausland als Bergleute.

Auch Lino Biagini war einer dieser tüchtigen Handwerker und hat, zur Erinnerung an seinen Vater und die Schar dieser "Steinarbeiter", die mit ihrer schweren Arbeit Vellano zu einem renommierten Zentrum gemacht haben, eine Ausstellung ihrer Arbeitsgeräte, einschließlich einer Sammlung von Mineralien und "Steinen" eingerichtet, einen geführten Rundgang zu all dem, was Steinbrüche, Minen und Mineralien betrifft.

Neben den Führungen im Bergwerk, die von Experten durchgeführt werden, stehen mehr als 2000 Bücher und 100 Filme zum Thema zur Verfügung, die auf Anfrage verliehen werden. Vor Ort gibt es Fotokopierer und ein Faxgerät, außerdem werden Mineralien, Fossile, Souvenirs, Geschenkartikel und Gegenstände aus lokaler Pietra serena angeboten.